Die Gemeine Hasel (lat.: Corylus avellana) ist ganz und gar nicht gewöhnlich, sondern ein besonderer Strauch. Das Birkengewächs schenkt uns eine knackige, allseits beliebte Frucht: Die Haselnuss. Heimisch ist die Hasel in ganz Europa, und das seit Jahrtausenden. Die meisten bei uns erhältlichen Nüsse stammen aus der Türkei. Und die besten Nüsse, so sagt man, gedeihen in Norditalien, dem Piemont. Nun, da haben die Nordmazedonier ein Wörtchen mitzureden, genauer gesagt eine Handvoll Familien aus Struga. Gemeinsam beleben sie in der Gegend um den Ohridsee eine alte Tradition wieder, den Anbau des Hasel-Strauches. Die entstehenden Haine sind jedoch besonders, sind sie doch von Anfang an nach europäischem Standard bio-zertifiziert.
Edle Ritter der Haselnuss
Die Haselnuss-Bauern am Ohridsee haben sich in der Kooperative EkoLešnik zusammengeschlossen und kultivieren Bio-Haselnüsse auf höchstem Niveau. Sie experimentieren mit heimischen und italienischen Sorten mit klingenden Namen wie Tonda Gentile Romana und delle Langhe, Nocchione, Istriana oder Tonda francescana – für Kenner die besten Sorten der Welt. Sorgsam verarbeitet und verpackt werden die Haselnüsse im Familienbetrieb Nelkoski Organik: Nach der Ernte im August und September werden sie in luftdurchlässigen Säcken hängend getrocknet. Erst bei Bedarf nach frühestens 30 bis 45 Tagen werden sie nach Größe sortiert, maschinell entkernt, also von ihrer harten Schale befreit, und händisch ausgelesen.
Energie! ist das Motto der Haselnuss
Nicht weniger als 646 Kilokalorien stecken in 100 Gramm – vor allem in Form von ungesättigten Fettsäuren. Das sind die Guten, die Herz, Gefäße und Gehirn schützen. Sportler wiederum schätzen den hohen Eiweiß-Gehalt. Unsere Nüsse enthalten je 100 Gramm immerhin 16 Gramm Proteine und liefern dem Körper wertvolle Baustoffe für die Muskulatur. Die Haselnuss ist zudem reich an B-Vitaminen, Vitamin E, Kalzium, Kalium, Magnesium und Spurenelementen wie Zink und Kupfer.
Genießen kann man unsere edlen Nüsse auf verschiedene Weise: Entweder die ganzen Kerne, natur oder knackig geröstet, oder als Mus aus dem Glas. Für unsere gerösteten Nüsse verwendet Boško Nelkoski einen Mix ganzer Kerne, die eher mild geröstet werden, sodass die wertvollen Fettsäuren erhalten bleiben. Die Nüsse werden danach nicht extra gereinigt, weshalb immer etwas von den dunklen Häutchen zurückbleibt. Die Kerne bleiben so unverletzt und bewahren Aroma und Beständigkeit. Die Haselnuss vom Ohridsee ist also eine gesunde Knabberei für Groß und Klein, aber auch, gehackt oder gemahlen, eine hochwertige Zutat für die Zuckerbäckerei.
Das Mus ist ein Muss
Die gute Küche liebt aber auch das Mus aus gerösteten Haselnüssen, das Boško, anders als die Industrie, für uns aus einem Mix der besten Kerne komponiert. Als Crème der Könige war die Paste früher schon in Mazedonien bekannt. Bei BioBalkan gibt es sie schlicht als Krem in den Varianten pur und mit Honig. Pur ist sie eher flüssig und empfiehlt sich für die Zubereitung von sämigen Curries oder feinem Süßgebäck. Profis gönnen sich einen Löffel (oder mehr) in ihrem morgendlichen Müsli oder Porridge – und damit die Extra-Portion Eiweiß. Eltern hingegen schätzen die Variante mit Honig, denn die ist nicht nur angenehm süß, sondern richtig flaumig – und unglaublich streichfähig. Selbstverständlich ohne Zuckerzusatz und Palmfett! Kenner wissen außerdem: Wenn sich nach einiger Zeit im Glas etwas Öl absetzt, rührt man einfach kräftig um.
Das besondere Aroma unserer Nüsse aus Nordmazedonien rührt nicht nur von Sortenwahl und Verarbeitung in kleinen Chargen. Ihre natürliche Süße hat auch mit dem Verzicht auf konventionelle Pflanzenschutzmittel zu tun. Während chemische Pestizide im Bio-Landbau verboten sind, kommt die agro-industrielle Landwirtschaft nicht an ihnen vorbei, ebensowenig an konventionellen Düngemitteln. Die großen Haselnuss-Plantagen in Italien oder der Türkei belasten Böden, Gewässer und Luft massiv – zulasten der Artenvielfalt und der menschlichen Gesundheit. In Ländern wie Chile führen (in der EU verbotene) Pestizide sogar zu Vergiftungserscheinungen bei der Landbevölkerung.
Balkan ist das neue Regional
Unsere Haselnuss-Produkte aus Nordmazedonien sind in noch einer Hinsicht nachhaltig: Wer sich mit dem Thema befasst, weiß, dass rund 70% der weltweiten Ernte aus türkischen Monokulturen stammen und großteils an wenige Großkonzerne gehen. Während aus diesen Regionen wohl auch fair gehandelte Bio-Haselnüsse kommen, steht das Land immer wieder in der Kritik für die Ausbeutung von Kindern oder syrischen Flüchtlingen in den Plantagen – in großer Zahl und unter schlimmen Bedingungen. Davon kann in Nordmazedonien bei der Kooperative EkoLešnik keine Rede sein: Die Haine sind von überschaubarer Größe und werden von den Eigner-Familien selbst bewirtschaftet, saisonal mithilfe lokaler ArbeiterInnen streng nach hohen mazedonischen Arbeits-Standards. Auch in der Manufaktur von Boško Nelkoski geht es ArbeitnehmerInnen-freundlich zu – von Monokultur und Massenproduktion sind unsere Haselnüsse also weit entfernt.
Apropos Entfernung: Mit gerade 850 Kilometern Luftlinie nach Wien ist der Ohridsee kaum weiter weg als das Piemont und nicht einmal halb so weit wie die Anbaugebiete am Schwarzen Meer. Wenn da nicht auch ein bisschen Regionalität drin steckt!
Mehr über die Herausforderungen der Bio-Landwirtschaft am Balkan erfahren Sie hier. Was unsere Arbeit mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen zu tun hat, können Sie hier lesen.
Der Betrieb von Nelkoski Organik mit dem Ohrisee im Hintergrund
Alles über die Haselnuss vom Ohridsee
Die Gemeine Hasel (lat.: Corylus avellana) ist ganz und gar nicht gewöhnlich, sondern ein besonderer Strauch. Das Birkengewächs schenkt uns eine knackige, allseits beliebte Frucht: Die Haselnuss. Heimisch ist die Hasel in ganz Europa, und das seit Jahrtausenden. Die meisten bei uns erhältlichen Nüsse stammen aus der Türkei. Und die besten Nüsse, so sagt man, gedeihen in Norditalien, dem Piemont. Nun, da haben die Nordmazedonier ein Wörtchen mitzureden, genauer gesagt eine Handvoll Familien aus Struga. Gemeinsam beleben sie in der Gegend um den Ohridsee eine alte Tradition wieder, den Anbau des Hasel-Strauches. Die entstehenden Haine sind jedoch besonders, sind sie doch von Anfang an nach europäischem Standard bio-zertifiziert.
Edle Ritter der Haselnuss
Die Haselnuss-Bauern am Ohridsee haben sich in der Kooperative EkoLešnik zusammengeschlossen und kultivieren Bio-Haselnüsse auf höchstem Niveau. Sie experimentieren mit heimischen und italienischen Sorten mit klingenden Namen wie Tonda Gentile Romana und delle Langhe, Nocchione, Istriana oder Tonda francescana – für Kenner die besten Sorten der Welt. Sorgsam verarbeitet und verpackt werden die Haselnüsse im Familienbetrieb Nelkoski Organik: Nach der Ernte im August und September werden sie in luftdurchlässigen Säcken hängend getrocknet. Erst bei Bedarf nach frühestens 30 bis 45 Tagen werden sie nach Größe sortiert, maschinell entkernt, also von ihrer harten Schale befreit, und händisch ausgelesen.
Energie! ist das Motto der Haselnuss
Nicht weniger als 646 Kilokalorien stecken in 100 Gramm – vor allem in Form von ungesättigten Fettsäuren. Das sind die Guten, die Herz, Gefäße und Gehirn schützen. Sportler wiederum schätzen den hohen Eiweiß-Gehalt. Unsere Nüsse enthalten je 100 Gramm immerhin 16 Gramm Proteine und liefern dem Körper wertvolle Baustoffe für die Muskulatur. Die Haselnuss ist zudem reich an B-Vitaminen, Vitamin E, Kalzium, Kalium, Magnesium und Spurenelementen wie Zink und Kupfer.
Genießen kann man unsere edlen Nüsse auf verschiedene Weise: Entweder die ganzen Kerne, natur oder knackig geröstet, oder als Mus aus dem Glas. Für unsere gerösteten Nüsse verwendet Boško Nelkoski einen Mix ganzer Kerne, die eher mild geröstet werden, sodass die wertvollen Fettsäuren erhalten bleiben. Die Nüsse werden danach nicht extra gereinigt, weshalb immer etwas von den dunklen Häutchen zurückbleibt. Die Kerne bleiben so unverletzt und bewahren Aroma und Beständigkeit. Die Haselnuss vom Ohridsee ist also eine gesunde Knabberei für Groß und Klein, aber auch, gehackt oder gemahlen, eine hochwertige Zutat für die Zuckerbäckerei.
Das Mus ist ein Muss
Die gute Küche liebt aber auch das Mus aus gerösteten Haselnüssen, das Boško, anders als die Industrie, für uns aus einem Mix der besten Kerne komponiert. Als Crème der Könige war die Paste früher schon in Mazedonien bekannt. Bei BioBalkan gibt es sie schlicht als Krem in den Varianten pur und mit Honig. Pur ist sie eher flüssig und empfiehlt sich für die Zubereitung von sämigen Curries oder feinem Süßgebäck. Profis gönnen sich einen Löffel (oder mehr) in ihrem morgendlichen Müsli oder Porridge – und damit die Extra-Portion Eiweiß. Eltern hingegen schätzen die Variante mit Honig, denn die ist nicht nur angenehm süß, sondern richtig flaumig – und unglaublich streichfähig. Selbstverständlich ohne Zuckerzusatz und Palmfett! Kenner wissen außerdem: Wenn sich nach einiger Zeit im Glas etwas Öl absetzt, rührt man einfach kräftig um.
Warum Bio so wichtig ist – gerade bei Haselnüssen
Das besondere Aroma unserer Nüsse aus Nordmazedonien rührt nicht nur von Sortenwahl und Verarbeitung in kleinen Chargen. Ihre natürliche Süße hat auch mit dem Verzicht auf konventionelle Pflanzenschutzmittel zu tun. Während chemische Pestizide im Bio-Landbau verboten sind, kommt die agro-industrielle Landwirtschaft nicht an ihnen vorbei, ebensowenig an konventionellen Düngemitteln. Die großen Haselnuss-Plantagen in Italien oder der Türkei belasten Böden, Gewässer und Luft massiv – zulasten der Artenvielfalt und der menschlichen Gesundheit. In Ländern wie Chile führen (in der EU verbotene) Pestizide sogar zu Vergiftungserscheinungen bei der Landbevölkerung.
Balkan ist das neue Regional
Unsere Haselnuss-Produkte aus Nordmazedonien sind in noch einer Hinsicht nachhaltig: Wer sich mit dem Thema befasst, weiß, dass rund 70% der weltweiten Ernte aus türkischen Monokulturen stammen und großteils an wenige Großkonzerne gehen. Während aus diesen Regionen wohl auch fair gehandelte Bio-Haselnüsse kommen, steht das Land immer wieder in der Kritik für die Ausbeutung von Kindern oder syrischen Flüchtlingen in den Plantagen – in großer Zahl und unter schlimmen Bedingungen. Davon kann in Nordmazedonien bei der Kooperative EkoLešnik keine Rede sein: Die Haine sind von überschaubarer Größe und werden von den Eigner-Familien selbst bewirtschaftet, saisonal mithilfe lokaler ArbeiterInnen streng nach hohen mazedonischen Arbeits-Standards. Auch in der Manufaktur von Boško Nelkoski geht es ArbeitnehmerInnen-freundlich zu – von Monokultur und Massenproduktion sind unsere Haselnüsse also weit entfernt.
Apropos Entfernung: Mit gerade 850 Kilometern Luftlinie nach Wien ist der Ohridsee kaum weiter weg als das Piemont und nicht einmal halb so weit wie die Anbaugebiete am Schwarzen Meer. Wenn da nicht auch ein bisschen Regionalität drin steckt!
Mehr über die Herausforderungen der Bio-Landwirtschaft am Balkan erfahren Sie hier. Was unsere Arbeit mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen zu tun hat, können Sie hier lesen.