BioBalkan hat sich zum Ziel gesetzt, den Balkan nicht nur kulinarisch zu erschließen, sondern in der Region auch entwicklungspolitische Spuren zu hinterlassen. Damit sind auch einige der Sustainable Development Goals, die Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, angesprochen. Wir dokumentieren, auf welche Weise wir gemeinsam mit unseren PartnerInnen konkrete Entwicklungsziele verwirklichen. Zu SDG 12 zeigen wir, wie wir helfen, dass in unseren Nachbarländern nachhaltiger produziert wird.
Österreich ist seit vielen Jahren europäischer Spitzenreiter in Sachen biologische Landwirtschaft. Mehr als die Hälfte der ÖsterreicherInnen konsumiert täglich oder mehrmals pro Woche Bio. Nicht weniger als 26% der landwirtschaftlichen Nutzfläche und 23% der landwirtschaftlichen Betriebe sind in Österreich biozertifiziert. Im Jahr 2021 hat der Bio-Absatz in Österreich erstmals die magische Marke von 10 Prozent erreicht. Die heimischen KonsumentInnen geben rund 113 Euro monatlich für Bio-Lebensmittel aus und treiben damit den Trend zu nachhaltigerer Lebensmittelproduktion.
“Ne špricamo” reicht nicht
Wie sieht es jedoch in unserer Nachbarschaft, den Balkan-Ländern aus? In Serbien war 2019 der Bio-Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche kaum mehr als ein halbes Prozent. In Nordmazedonien ist es noch weniger, bei fallender Tendenz. Dies liegt in erster Linie an der niedrigen Kaufkraft sowie an mangelndem Bewusstsein für gesunde Ernährung und die Vorzüge von Bio-Produkten. Umgekehrt offenbart das Credo vieler Kleinbauern, “ne špricamo” (“wir spritzen nicht”), das fehlende Bewusstsein für wirklich nachhaltige Landwirtschaft. Umso wichtiger sind Impulse von Außen, um nachhaltigere Methoden der Herstellung von Lebensmitteln anzustossen.
Drei Generationen der Familie Jović, stolze Biobäuerinnen und Bauern (Foto: Kristina Zaturovska)
Damit sind wir bei SDG 12, das verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster sowie nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen fördern will: Mit BioBalkan leisten wir Anschubhilfe, wo es noch weniger Bio-Landwirtschaft gibt, als in weiter entwickelten Teilen der Balkan-Länder. Unsere Partner sind dort, wo sich Händler und Investoren rar machen, weil die Betriebe zu klein sind und kaum Fachwissen vorhanden ist. Gemeinsam leisten wir durch die Förderung von Biolandbau Pionierarbeit gemäß SDG 12.4 für die Vermeidung von Chemikalien und deren Freisetzung in Luft, Wasser und Boden. Dies soll ihre nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auf ein Mindestmaß beschränken.
Wie wir Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden
Auch Nahrungsmittelverluste in der Lebensmittelproduktion sind ein Thema für das Nachhaltige Entwicklungsziel 12. Das beste Beispiel ist unser pikanter Aufstrich Pinđur, der aus Paprika hergestellt wird, die weder für den Verkauf noch für die Verarbeitung geeignet sind, weil sie – zu bunt sind. Meistens sind das reife Früchte, die, erst spät im Herbst geerntet, Farben zwischen grün, gelb und rot spielen (man sieht es und schmeckt es). Wir lassen natürlich auch die krummen Dinger verkochen, die für die übliche maschinelle Verarbeitung nicht geeignet sind. Das erfordert natürlich viel Handarbeit, schafft aber Arbeitsplätze und verhindert die Verschwendung von Nahrungsmitteln.
Auch für unsere Tomaten-Sauce Paradajz verschwenden wir keine Bio-Tomate, egal wie sie aussieht (Foto: Kristina Zaturovska)
In unserer Arbeit unterstützen wir unsere Partner dahingehend, ihre Produkte auch am lokalen Markt abzusetzen. Radanska Ruža etwa hat eine eigene Bio-Marke für den serbischen Markt entwickelt und wird Überschüsse der Produktion 2022 erstmals vor Ort verkaufen. Damit reduzieren sich wechselseitige Abhängigkeiten, was uns ein großes Anliegen ist. Für 2023 ist zudem die Erneuerung der Produktionsstätte in Serbien geplant. Wir helfen bei der Planung und Finanzierung einer Anlage, die modernsten Standards entspricht, wenn es um die Gewinnung und Nutzung von Wärme und Energie geht.
Was wir noch zu tun haben
Wir wissen freilich auch, dass wir manches besser machen müssen: Leider ist es uns bisher nicht gelungen, vor Ort Etiketten zu bekommen, die sich leicht von den Gläsern lösen lassen. Alternativen zur Verwendung von Einweggläsern und -Kartons haben wir mehrfach geprüft; wir müssen jedoch zur Kenntnis nehmen, dass es dafür angesichts unserer besonderen Lieferkette noch keine Lösung gibt.
SDG 12: Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster
BioBalkan hat sich zum Ziel gesetzt, den Balkan nicht nur kulinarisch zu erschließen, sondern in der Region auch entwicklungspolitische Spuren zu hinterlassen. Damit sind auch einige der Sustainable Development Goals, die Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, angesprochen. Wir dokumentieren, auf welche Weise wir gemeinsam mit unseren PartnerInnen konkrete Entwicklungsziele verwirklichen. Zu SDG 12 zeigen wir, wie wir helfen, dass in unseren Nachbarländern nachhaltiger produziert wird.
Österreich ist seit vielen Jahren europäischer Spitzenreiter in Sachen biologische Landwirtschaft. Mehr als die Hälfte der ÖsterreicherInnen konsumiert täglich oder mehrmals pro Woche Bio. Nicht weniger als 26% der landwirtschaftlichen Nutzfläche und 23% der landwirtschaftlichen Betriebe sind in Österreich biozertifiziert. Im Jahr 2021 hat der Bio-Absatz in Österreich erstmals die magische Marke von 10 Prozent erreicht. Die heimischen KonsumentInnen geben rund 113 Euro monatlich für Bio-Lebensmittel aus und treiben damit den Trend zu nachhaltigerer Lebensmittelproduktion.
“Ne špricamo” reicht nicht
Wie sieht es jedoch in unserer Nachbarschaft, den Balkan-Ländern aus? In Serbien war 2019 der Bio-Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche kaum mehr als ein halbes Prozent. In Nordmazedonien ist es noch weniger, bei fallender Tendenz. Dies liegt in erster Linie an der niedrigen Kaufkraft sowie an mangelndem Bewusstsein für gesunde Ernährung und die Vorzüge von Bio-Produkten. Umgekehrt offenbart das Credo vieler Kleinbauern, “ne špricamo” (“wir spritzen nicht”), das fehlende Bewusstsein für wirklich nachhaltige Landwirtschaft. Umso wichtiger sind Impulse von Außen, um nachhaltigere Methoden der Herstellung von Lebensmitteln anzustossen.
Damit sind wir bei SDG 12, das verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster sowie nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen fördern will: Mit BioBalkan leisten wir Anschubhilfe, wo es noch weniger Bio-Landwirtschaft gibt, als in weiter entwickelten Teilen der Balkan-Länder. Unsere Partner sind dort, wo sich Händler und Investoren rar machen, weil die Betriebe zu klein sind und kaum Fachwissen vorhanden ist. Gemeinsam leisten wir durch die Förderung von Biolandbau Pionierarbeit gemäß SDG 12.4 für die Vermeidung von Chemikalien und deren Freisetzung in Luft, Wasser und Boden. Dies soll ihre nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auf ein Mindestmaß beschränken.
Wie wir Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden
Auch Nahrungsmittelverluste in der Lebensmittelproduktion sind ein Thema für das Nachhaltige Entwicklungsziel 12. Das beste Beispiel ist unser pikanter Aufstrich Pinđur, der aus Paprika hergestellt wird, die weder für den Verkauf noch für die Verarbeitung geeignet sind, weil sie – zu bunt sind. Meistens sind das reife Früchte, die, erst spät im Herbst geerntet, Farben zwischen grün, gelb und rot spielen (man sieht es und schmeckt es). Wir lassen natürlich auch die krummen Dinger verkochen, die für die übliche maschinelle Verarbeitung nicht geeignet sind. Das erfordert natürlich viel Handarbeit, schafft aber Arbeitsplätze und verhindert die Verschwendung von Nahrungsmitteln.
In unserer Arbeit unterstützen wir unsere Partner dahingehend, ihre Produkte auch am lokalen Markt abzusetzen. Radanska Ruža etwa hat eine eigene Bio-Marke für den serbischen Markt entwickelt und wird Überschüsse der Produktion 2022 erstmals vor Ort verkaufen. Damit reduzieren sich wechselseitige Abhängigkeiten, was uns ein großes Anliegen ist. Für 2023 ist zudem die Erneuerung der Produktionsstätte in Serbien geplant. Wir helfen bei der Planung und Finanzierung einer Anlage, die modernsten Standards entspricht, wenn es um die Gewinnung und Nutzung von Wärme und Energie geht.
Was wir noch zu tun haben
Wir wissen freilich auch, dass wir manches besser machen müssen: Leider ist es uns bisher nicht gelungen, vor Ort Etiketten zu bekommen, die sich leicht von den Gläsern lösen lassen. Alternativen zur Verwendung von Einweggläsern und -Kartons haben wir mehrfach geprüft; wir müssen jedoch zur Kenntnis nehmen, dass es dafür angesichts unserer besonderen Lieferkette noch keine Lösung gibt.